Die kurze Antwort ist: nichts. Was nicht bedeutet, dass man beim Fasten insbesondere in den ersten drei Tagen nicht noch einmal Resthungergefühle spüren könnte. Das Fasten ist aber der bewusste Verzicht auf Nahrung für einen bestimmten Zeitraum, und deshalb kann man Mittel ergreifen, um über dieses Gefühl hinwegzukommen. Hungern dagegen ist eine Qual und niemals freiwillig.
Wer schon regelmäßig fastet, der weiß, dass diese Phasen des Resthungers schnell vergehen, sobald man sich ablenkt, und dass sie nach einigen Tagen meist komplett verschwunden sind. Für Erstfaster:innen ist es hilfreich zu wissen, dass wir über zwei Ernährungsprogramme verfügen, die auch an normalen Tagen mühelos und automatisch zusammenspielen: mit der ersten Mahlzeit am Morgen beginnt die Nahrungsaufnahme von außen, aber wenn die Abendmahlzeit nicht allzu spät in der Nacht liegt, dann schaltet der Körper auf das Ernährungsprogramm II – die Ernährung von innen um – und das jede Nacht. Das Fasten ist nur eine Verlängerung dieser ganz natürlichen Phase.
Was uns als Neuling viel mehr zu schaffen macht, ist die eigene Unsicherheit darüber, ob man die Tage durchhalten kann und ob es einem schwer oder leicht fallen wird. Plötzlich fallen die regelmäßigen Mahlzeiten weg, und natürlich ist der Körper anfangs erstaunt, dass nun nach Jahren der (über-) reichlichen Versorgung plötzlich nichts kommt. Er leert also seine kleinen Kohlenhydratspeicher und meldet, dass sie wiederaufgefüllt werden müssten. Gleichzeitig bereitet er aber die Umstellung auf die Ketose vor.
Was hilft, um über diese erste Phase hinwegzukommen, sind die von Dr. Buchinger eingeführten Rituale wie das Glaubern (also eine Entleerung des Darms, die die Hungergefühle verschwinden lässt), der regelmäßige Einlauf, der dieselbe Wirkung hat und die vielen Bewegungsangebote, die die Zeit wie im Fluge vergehen lassen und für Ablenkung sorgen.
Dazu verzehrt man bei Buchinger zu den Hauptmahlzeiten flüssige Nahrung wie Säfte und Brühen, die gerade in der Zeit des Verzichts dafür sorgen, dass der Körper mit Mineralstoffen und Vitaminen versorgt wird und gleichzeitig wahre Geschmacksexplosionen verursachen, weil sie eben etwas so Besonderes an diesen Tagen sind. Und über den Geschmack eines simplen Apfels nach 5 Fastentagen kann man nur staunen.
Fasten kann der Einstieg in ein neues, gesünderes Essverhalten sein, weil zum einen die im Alltag ständige Überforderung der Bauchspeicheldrüse eingestellt wird und damit eine Phase der Regeneration beginnen darf, und auch die Zellen sich von dem auf sie einschießenden Insulinüberfluss erholen dürfen. Sie werden wieder insulinsensitiver und der Stoffwechsel funktioniert wieder besser.
Zum anderen kann man nach einer Fastenwoche ohnehin nicht dieselben Mengen essen wie zuvor, weil auch der Magen die Gelegenheit genutzt hat, sich in seine ursprüngliche Form zu bringen. Die Beschäftigung mit guter Ernährung führt auch oft zu guten Vorsätzen, die in den Aufbautagen eingeübt und umgesetzt werden können.
Fazit: Fasten ist nicht Hungern. Kurze Phasen von Hungergefühlen und von Appetit können (müssen aber nicht) insbesondere an den ersten Fastentagen auftreten. Der Körper von Erstfaster:innen benötigt manchmal etwas länger für das Umschalten, aber es gelingt auf jeden Fall, weil es ein natürliches Programm des Körpers ist.
Wichtig ist eine gute mentale Einstimmung auf die Fastenzeit. Versuchen Sie, sich auf diese Zeit zu freuen, weil Sie wissen, dass Sie Ihrem Körper damit ein ganz besonderes Geschenk machen.
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fastenfit
Carola Stadermann
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