Ich werde oft gefragt, ob man während des Fastens genauso belastbar ist wie in den Zeiten, in denen man sich über Nahrungsmittelzufuhr von außen ernährt. Aus meiner Erfahrung heraus kann ich sagen: ja, aber!
Grundsätzlich steht Ihnen, sofern Sie Fettreserven haben, nach erfolgreicher Umstellung sehr zuverlässig Energie aus Ihrem Körper zur Verfügung, und Sie werden genauso belastbar sein wie sonst auch. Das "aber" bezieht sich auf zwei Aspekte:
- Es kann an den ersten Tagen, wenn der Körper noch Kohlenhydrate oder etwas Eiweiß verbrennt und noch nicht ganz auf Ketone umgestellt ist, zu einem zwischenzeitlichen Leistungsabfall kommen. Deshalb ist es beim Fasten sehr wichtig, die Entlastungstage durchzuführen und es an den ersten zwei Fastentagen etwas ruhiger anzugehen - also nicht gleich auf die höchsten Gipfel zu steigen oder 6 Stunden am Stück zu wandern. Je fastenerfahrener der Körper ist, desto schneller geht das übrigens mit der Umstellung. Dennoch ist es gut, sich zunächst viele Ruhepausen zu gönnen und es langsam anzugehen. Auch die Sauna sollte man an den ersten beiden Tagen nur nutzen, wenn man sich wirklich fit und stabil fühlt.
- Es gibt Sportarten, die beim Fasten günstiger sind als andere. Dies sind die Ausdauersportarten wie Wandern, Radfahren und Schwimmen. Hier sollten Sie dieselbe Leistungsfähigkeit haben wie an anderen Tagen auch. Alle Sportarten, die ein blitzschnelles Reagieren erfordern, wie zum Beispiel Fußball oder Badminton, sind ggf. nicht so gut geeignet. Das heißt aber nur, dass man seine Ansprüche an sich selbst herabschrauben sollte, spielen kann man natürlich trotzdem. Auch für Kraftsportarten steht ausreichend Energie aus den inneren Fettspeichern zur Verfügung. Es spricht also nichts dagegen, die Muskeln mit einem funktionellen Training zu bewegen.
Wichtig ist auf jeden Fall, dass Sie in Schwung kommen und die freie Zeit mit einer Tätigkeit füllen, die Ihnen zusagt.
Denn beim Fasten haben Sie endlich einmal Gelegenheit, die Seele baumeln zu lassen und sich selbst zu verwöhnen.